Mit einer negativen SCHUFA-Auskunft eine Wohnung zu mieten wird auf dem angespannten deutschen Wohnungsmarkt sehr schwer. Für den Vermieter ist die SCHUFA-Auskunft ein zentrales Dokument, welches ihm bei der Auswahl der Mietinteressenten zur Seite steht. Wenn die Bonitätsauskunft positiv ausfällt, spricht man von einer sogenannten freien SCHUFA, in der sich keine negativen Merkmale befinden. Eine solche Auskunft signalisiert die Zuverlässigkeit und die ausreichende Zahlungsmoral des zukünftigen Mieters. Es ist sehr empfehlenswert, wenn der potenzielle Mieter bei der Besichtigung dem zukünftigen Vermieter die eigene SCHUFA-Auskunft zeigen kann.
Die SCHUFA-Auskunft lässt sich über Immobilienscout24.de in nur wenigen Minuten beantragen und herunterladen. Eine ausführliche Bonitätsauskunft erhalten Sie, wenn Sie eine direkte Anfrage auf der SCHUFA-Website stellen. Genaueres dazu finden Sie auch in unseren Artikeln.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste zusammengefasst:
- 🏢 Trotz eines negativen SCHUFA-Eintrags ist es schwierig, eine Wohnung auf dem umkämpften deutschen Wohnungsmarkt zu mieten.
- 📋 Die Vorlage einer positiven SCHUFA-Auskunft bei Wohnungsbesichtigungen ist sehr zu empfehlen.
- 💼 Eine SCHUFA-Auskunft erhalten Sie schnell über Immobilienscout24.de oder durch eine direkte Anfrage auf der SCHUFA-Website.
- 📝 Tipps für die Anmietung einer Wohnung trotz negativer SCHUFA sind unter anderem, den Aufwand für den Vermieter zu minimieren, alternative Hauptmieter in Betracht zu ziehen, Empfehlungen von Vormietern zu nutzen, einen finanzstarken Bürgen zu haben, sich auf Angebote von Privatvermietern zu konzentrieren, auf langjährig bestehende Immobilienangebote zu achten, Verbindungen von Freunden und Bekannten zu nutzen, einen Makler zu beauftragen, Mietvorauszahlungen oder eine höhere Miete anzubieten, finanzielle Stabilität nachzuweisen, einen befristeten Mietvertrag anzubieten, persönliche Vorteile hervorzuheben, ein gepflegtes Äußeres und Pünktlichkeit zu pflegen und Vertrauen zum Vermieter aufzubauen.
- 💪 Bei der Wohnungssuche mit negativem SCHUFA-Eintrag sind Hartnäckigkeit und gründliche Kommunikation mit dem Vermieter entscheidend.
So können Sie trotz einer negativen SCHUFA eine Wohnung mieten
Generell macht ein SCHUFA-Eintrag immer einen schlechten Eindruck. Es spielt keine Rolle, ob Sie tatsächlich ein zuverlässiger oder unzuverlässiger Mensch sind. Nachfolgend haben wir einige Kniffe und Tricks für Sie zusammengestellt, sodass Sie trotz eines SCHUFA-Eintrags eine Wohnung finden können:
Professionelle Vermieter und Makler lassen sich in der Regel immer eine SCHUFA-Auskunft zeigen. Sollten Sie sich für ein solches Angebot bewerben, müssen Sie stets mit der Frage nach einer SCHUFA-Auskunft rechnen. Dies können Sie umgehen, wenn Sie Ihre Wohnung von einem Dritten mieten lassen.
Tipp: Sie verbessern Ihre Bonität, indem Sie Ihre SCHUFA-Einträge löschen lassen
Wurden die Schulden vollständig getilgt, werden alle negativen Einträge in der SCHUFA automatisch nach 3 Jahren (zum Jahresende) gelöscht. Des Weiteren können die Schuldner einen SCHUFA-Eintrag auch vorzeitig löschen lassen. Dies funktioniert jedoch nur mit der Hilfe des Gläubigers. Wurden die Schulden vollständig abbezahlt, können die Schuldner ihren Gläubiger darum bitten, sich bei der SCHUFA zu melden. Mithilfe eines kurzen Anschreibens können sie anschließend Ihren SCHUFA-Eintrag mit dem ” Erledigt-Vermerk” vollständig löschen lassen.
Weiterführend: SCHUFA-Eintrag löschen lassen
Unsere Tipps & Tricks verhelfen Ihnen zu einer eigenen Wohnung trotz negativer SCHUFA
Machen Sie dem Vermieter so wenig wie möglich Arbeit
Vor allem private Vermieter möchten eines: Ihre eigenen Wohnungen so unkompliziert und schnell als möglich wieder zu vermieten. Deshalb scheuen die meisten Vermieter einen größeren Aufwand und zu viel Arbeit. Bereiten Sie sich am besten auf die Wohnungsbesichtigung bzw. auf das Erstgespräch so gut wie möglich vor. Stellen Sie Ihrem zukünftigen Vermieter alle wichtigen Daten unkompliziert und schnell zur Verfügung. Am besten Sie fertigen eine schriftliche Übersicht an, die Sie dem Vermieter im Anschluss an das Gespräch zeigen. In dieser Übersicht sollten folgende Angaben enthalten sein:
- gelernter Beruf und aktuelles Arbeitsverhältnis
- Einkommensnachweise der letzten Monate
- aktueller Familienstand
- Anzahl Kinder
- Haustiere
Ein alternativer Hauptmieter
Vielleicht hat Ihr Partner noch keinen SCHUFA-Eintrag? Ist dies der Fall, dann lassen Sie einfach ihn als offiziellen Mieter auftreten. Das Gleiche gilt selbstverständlich für alle näheren Verwandten. Bei einer gemeinschaftlich gemieteten Wohnung ist die Auskunft von einem der beiden Mieter in den meisten Fällen ausreichend. Dies trifft vor allem zu, wenn die Immobilie so schnell wie möglich vermietet werden soll (wenn beispielsweise direkt ein Anschlussmieter gesucht wird).
Vormieter
Vormieter sind in der Regel nicht sehr wählerisch, wenn sie sich auf die Suche nach einem Nachmieter begeben. Erfüllen Sie deshalb einfach die Bedingungen des jeweiligen Vormieters und verwenden Sie ihn als positiven Fürsprecher für Ihren zukünftigen Vermieter.
Ein solventer Bürge
Ein bonitätsstarker Bürge muss ein festes Einkommen nachweisen können und eine feste Anstellung besitzen. Diese sollte mindestens 6 Monate oder länger bestehen. Im Idealfall handelt es sich bei dem Bürgen um eine Person, die aus Ihrem näheren Umfeld stammt. Bestens geeignet sind Familienmitglieder und enge Freunde. Bei diesen können Sie Ihr Problem auch ohne Bedenken offen thematisieren.
Angebote von Privatvermietern
Am besten fokussieren Sie sich auf die Angebote von privaten Vermietern, die Sie in den Tageszeitungen und Wochenblättern finden. Oftmals verlangen die privaten Vermieter keine SCHUFA-Auskunft von Ihnen. Falls diese dennoch gewünscht wird, raten wir Ihnen Folgendes:
- Überzeugen Sie mit einem gelungenen Auftreten (lesen Sie dazu den Blogbeitrag “Auftreten entscheidet”), erlangen Sie die Sympathie des Vermieters und erhalten Sie eine Chance, den SCHUFA-Eintrag zu erklären.
- Bieten Sie dem Vermieter einfach eine etwas höhere Miete in Form eines “Risikozuschlags” an.
- Verfügen Sie über genügend Kapital? Dann beweisen Sie dies Ihrem zukünftigen Vermieter mit einem Kontoauszug. Dieser wird ihn dann sicher beruhigen.
Zusätzlich steigern Sie Ihre Chancen, wenn Sie bevorzugt in den Ferienzeiten auf die Inserate der privaten Vermieter antworten. In der Ferienzeit ist die Nachfrage nach Mietwohnungen schwächer. Viele Vermieter agieren dann eher nervös und befürchten einen Mietausfall. Somit ist die Chance hoch, dass ein solcher Vermieter Sie “durchwinken” wird und keine SCHUFA-Auskunft verlangt.
Fokussieren Sie sich auf Immobilien-Angebote, die schon länger bestehen
Vor allem in Gebieten und Orten mit einem hohen Leerstand finden sich Wohnungen zu einem günstigen Preis. Solche Immobilien gibt es bevorzugt in ländlichen Gegenden. Natürlich ist ein Umzug nur dann sinnvoll, wenn Sie nicht auf die Nähe zu einer Großstadt angewiesen sind.
In den letzten Jahren zog es mehr und mehr Menschen in die Städte und deshalb stehen in den umliegenden Gemeinden zahlreiche Wohnungen leer. In einem Gebiet mit einem hohen Leerstand ist definitiv jeder Vermieter darüber froh, dass er überhaupt zeitnah einen neuen Mieter findet. Bei der Suche nach einer Wohnung sollten Sie vor allem darauf achten, dass es eine große Anzahl an freien Objekten in einem möglichst geringen räumlichen Abstand gibt.
Profitieren Sie von den Verbindungen Ihrer Bekannten
Natürlich können Sie auch durch einen Fürsprecher an einen Vermieter gelangen. Verbreiten Sie am besten in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis regelmäßig Details über Ihre Wohnungssuche. Ziehen Ihre Bekannten um, wird deren Wohnung frei. Vielleicht hat der Vermieter auch noch über einen langen Zeitraum mit Ihrem Freund oder Bekannten zusammengearbeitet? Hat dieser ohne Ausfälle seine Miete bezahlt, können Sie vielleicht dadurch das Vertrauen des Vermieters erlangen. Ihre Chance auf eine neue Wohnung steigt deutlich, wenn Sie von einer solchen Person ausdrücklich als Nachmieter empfohlen werden.
Somit profitieren Sie definitiv vom guten Ruf Ihrer Freunde und Bekannten.
Beauftragen Sie einen Makler
Diese Option hört sich wahrscheinlich zunächst etwas seltsam an. Kein Makler möchte einen schwer zu vermittelnden Kunden! Trotzdem kann sich eine Anfrage für Sie lohnen und diese kostet Sie nur etwas Zeit. Makler sind bekannt dafür, dass sie gut verkaufen können, und haben zusätzlich noch wertvolle Kontakte. Der ein oder andere Makler kennt vielleicht Vermieter, die auch Mietern mit einer negativen SCHUFA eine Chance geben oder Vermieter, die keine Auskunft verlangen.
Sie sollten jedoch von Anfang an ehrlich sein und mit offenen Karten spielen. Deshalb erwähnen Sie Ihren negativen SCHUFA-Eintrag bereits beim ersten Telefonat. Dadurch erkennen Sie sofort, ob der Makler Interesse hat oder nicht. Jeder Makler möchte im Erfolgsfall seine Courtage bekommen. Deshalb sollten Sie ihn sofort darüber informieren, dass Sie auf jeden Fall solvent sind und dass er nach erfolgreicher Vermittlung definitiv seine Provision bekommt.
Die Gier eines Vermieters: Mietvorschüsse oder höhere Kaltmieten
Mit einem (kleinen) Eintrag in der SCHUFA sind Sie nicht automatisch zahlungsunfähig. Solvente Mieter können ihre Erfolgsaussichten auf eine neue Wohnung deutlich erhöhen, indem sie den zukünftigen Vermieter gleich eine vorzeitige Zahlung in Form von mehreren Monatsmieten anbieten.
Dadurch demonstrieren Sie Ihrem zukünftigen Vermieter nicht nur eine einwandfreie Zahlungsfähigkeit, sondern auch eine tadellose Zahlungsmoral und einen guten Willen. Der Wohnungseigentümer kann für diesen längeren Zeitraum einen Mietausfall zuverlässig ausschließen. Mit einem solchen Vorschlag lassen sich einige Vermieter überzeugen. Alternativ können Sie Ihre Vorausmiete mit einem Zeitmietvertrag kombinieren (siehe unten). Durch diese Kombination liegt das Ausfallrisiko für Ihren Vermieter bei null.
Mietschuldenfreiheitsbescheinigung und Kapitalnachweis
Mithilfe von einem Kapitalnachweis in Kombination mit einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung weisen Sie sicher nach, dass Sie stets allen Zahlungsverpflichtungen aus früheren Mietverträgen nachgekommen sind.
Lief bei Ihrem letzten Mietverhältnis alles reibungslos, wird Ihnen dies der Vorvermieter gerne bescheinigen. Kein Vermieter ist dazu verpflichtet, eine solche Bescheinigung auszufüllen. Am besten legen Sie Ihren ehemaligen Vormieter ein bereits vorgefertigtes Formular vor. Er hat in diesem Fall noch weniger Arbeit und ist vielleicht eher zu einer Unterschrift bereit.
Bieten Sie einen befristeten Mietvertrag an
Sie erhalten in der Regel bei niedriger Bonität nur eine Absage, wenn ein Vermieter vor einem Zahlungsausfall Angst hat. Bieten Sie Ihrem zukünftigen Vermieter deshalb auf jeden Fall einen befristeten Vertrag an, dadurch können Sie in seiner Immobilie erst einmal zur Probe wohnen. Ist es in der Anfangszeit zu keinerlei Zwischenfällen gekommen, bekommen Sie meistens zeitnah einen unbefristeten Vertrag. Vor dem Abschluss eines Zeitmietvertrages sollten Sie unbedingt die gesetzlichen Bestimmungen (https://www.finanztip.de/mietvertrag/zeitmietvertrag/) beachten.
Überzeugen Sie mit Ihren persönlichen Vorteilen
Wir hatten bereits etwas weiter oben erwähnt, dass die meisten Vermieter so wenig wie möglich Arbeit und Aufwand haben möchten. Diese Tatsache können Sie sich natürlich zunutze machen, falls Sie ein handwerkliches Talent besitzen. Bieten Sie Ihrem zukünftigen Vermieter einfach an, dass Sie kleinere Arbeiten oder Änderungen in Ihrer Wohnung selbst erledigen und er sich nicht mehr darum kümmern muss. Ein solches Angebot hinterlässt auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck!
Gepflegtes Äußeres, sympathisch und pünktlich sein
Die meisten privaten Vermieter achten auch auf die persönlichen Faktoren. Deshalb sollten Sie unbedingt einen sehr guten ersten Eindruck hinterlassen! Kommen Sie natürlich und sympathisch herüber und kleiden Sie sich ordentlich (aber nicht zu overdressed) und sauber. Erscheinen Sie zum Besichtigungstermin keinesfalls zu spät.
Verdienen Sie sich das Vertrauen des Vermieters
Verhalten Sie sich immer vertrauenswürdig und vermeiden Sie jegliche Aussagen, die beim Vermieter einen Argwohn hervorrufen könnten. Erwähnen Sie auf keinen Fall Dinge wie beispielsweise “Ich suche eine neue Wohnung, aber nur für ein Jahr”. Dies würde für den Eigentümer bedeuten, dass er in nur einem Jahr wieder aufwendig nach einem neuen Mieter Ausschau halten muss. Verlieren Sie keinesfalls schlechte Worte über Ihren Vorvermieter oder über Ihre alte Wohnung. Berichten Sie dem zukünftigen Vermieter nicht von früheren Problemen mit anderen Personen.
Motivation: Keinesfalls aufgeben!
Mit einem SCHUFA-Eintrag müssen Sie auf jeden Fall einen größeren Aufwand in Kauf nehmen und in die Wohnungssuche wesentlich mehr Zeit investieren! Lassen Sie sich davon auf keinen Fall entmutigen, denn wer sucht, der immer findet!
Tipp für Sie: Kommunizieren Sie mit allen Vermietern ausgiebig, denn dadurch erhalten Sie wichtige Informationen, die Ihnen weiterhelfen können.
FAQ: Häufige Fragen
Aufgrund des angespannten Wohnungsmarkts in Deutschland ist es sehr schwer, eine Wohnung mit einer negativen SCHUFA-Auskunft zu mieten.
Die SCHUFA-Auskunft ist für Vermieter ein zentrales Dokument bei der Auswahl der Mietinteressenten. Sie gibt Auskunft über die Bonität und Zahlungsmoral potenzieller Mieter.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Wohnung trotz negativer SCHUFA zu mieten. Dazu gehören unter anderem die Minimierung des Aufwands für den Vermieter, die Inanspruchnahme eines alternativen Hauptmieters, Empfehlungen von Vormietern, ein finanzstarker Bürge, die Konzentration auf Privatvermieter, die Beachtung von langjährig bestehenden Immobilienangeboten, die Nutzung von persönlichen Verbindungen, die Beauftragung eines Maklers, die Bereitschaft zu Mietvorauszahlungen oder einer höheren Miete, der Nachweis finanzieller Stabilität, die Angebot eines befristeten Mietvertrags, das Hervorheben persönlicher Vorteile, ein gepflegtes Äußeres und Pünktlichkeit sowie der Aufbau von Vertrauen zum Vermieter.