
Auswirkungen der Inflation auf die Schulden der Deutschen
Inflation ist aktueller denn je und sogar eine verbreitete globalisierte Problematik. Ob Deutschland oder Venezuela – überall herrscht Inflation und es scheint kein Ende in Sicht zu sein. Doch was bedeutet Inflation für die Schulden der Deutschen? Was passiert mit privaten Schulden bei Inflation? Hier gibt es die wichtigsten Antworten.
Inhaltsverzeichnis
- Auswirkungen der Inflation auf die Schulden der Deutschen
- Ursachen der Inflation in Deutschland
- Was passiert mit Schulden bei Inflation?
- Was passiert mit Schulden bei Inflation?
- In diesen Fällen profitieren Schuldner bei einer Inflation
- Fast 20 % mehr Insolvenzverfahren als 2021
- Fazit: Auch bei steigender Inflation bleiben Zahlungsverpflichtungen bestehen
- Weiterführender Video-Beitrag
Ursachen der Inflation in Deutschland
Die Ursachen der Inflation in Deutschland sind vielfältig und komplex. In den letzten Jahren ist die Inflation jedoch vor allem auf die steigenden Preise für Rohstoffe und Energie zurückzuführen. Überdies spielen auch die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die allgemeine Wirtschafts- und Konjunkturlage eine Rolle.
Die Rohstoffpreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was sich auch negativ auf die Inflation in Deutschland ausgewirkt hat. Dies ist unter anderem auf die wachsende Nachfrage in Schwellen- und Entwicklungsländern wie China und Indien zurückzuführen. Auch die politischen Spannungen in verschiedenen Regionen der Welt, wie dem Nahen Osten, tragen dazu bei, dass die Rohstoffpreise weiter steigen.
Die EZB hat in den letzten Jahren versucht, die Inflation in Europa mit einer lockeren Geldpolitik in den Griff zu bekommen. Dies bedeutet, dass mehr Geld in Umlauf gebracht wird, um die Wirtschaft anzukurbeln. Allerdings hat dies auch zur Folge, dass die Preise für Güter und Dienstleistungen steigen.
Auch die allgemeine Wirtschafts- und Konjunkturlage beeinflusst die Inflation in Deutschland. Wenn die Konjunktur gut läuft und Unternehmen Gewinne machen, steigen auch ihre Preise. Gleichzeitig können aber auch Krisen, wie zum Beispiel die Euro-Krise oder aktuell auch der Krieg in der Ukraine, die Inflation negativ beeinflussen.
Was passiert mit Schulden bei Inflation?
Viele Menschen machen sich Gedanken darüber, was eigentlich mit Schulden bei einer Geldentwertung passiert. Die gesetzliche Regelung hierzu ist ganz eindeutig. Aktuell gültige Verträge und auch Schulden bleiben weiterhin bestehen. Der Schuldner muss seinem Gläubiger oder seinen Gläubigern weiterhin den vollen Betrag zurückzahlen. Durch die Geldentwertung hat sich das ganze jedoch zum Nachteil des Gläubigers entwickelt. Dadurch das Geld an Wert verloren hat, sind auch die Schulden weniger wert.
Der Gläubiger kann sich folglich weniger von dem Geld kaufen, welches er vom Schuldner zurückerhält. Wie depotstudent.de hier zeigt, kann das Konsequenzen auf die Art und Weise haben, auf welche Kriterien Menschen bei der Eröffnung eines Kontos zukünftig achten werden: So könnten Aspekte rund um Schufa und Pfändung relevanter als je zuvor werden.
Einen Vorteil für Schuldner durch die Inflation gibt es daher nicht. Durch die aktuelle Teuerungsrate ist es sogar für viele Schuldner schwieriger geworden, geltende Verträge oder Schulden zurückzuzahlen. Man benötigt als Schuldner weiterhin genauso viel Geld, um seine Schulden zu begleichen.
Was passiert mit Schulden bei Inflation?
Der Gesetzgeber macht keinen Unterschied, ob es sich während der Inflation um private oder gewerbliche Schulden handelt. Sowohl Unternehmen als auch private Personen müssen bestehende Schulden weiterhin abbezahlen. Eine automatische Entschuldung gibt es während einer Inflationsphase nicht.
Sollte die Geldentwertung weiter zunehmen, so müssen auch dann Schuldner ihre bestehenden Verpflichtungen weiterhin bezahlen. Die Lebenshaltungskosten in Deutschland steigen so rasant wie nie. Alles wird teurer – Lebensmittel, Gas, Strom und auch fast alle Güter des täglichen Lebens. Die Gehälter steigen kaum und stellen viele Menschen vor eine Belastungsprobe. Während der Inflation steht der Schuldner meist auf der Verliererseite. Es ist nun wichtig, die steigenden Lebenshaltungskosten bei gleichbleibendem Gehalt zu tragen und trotzdem alle Schulden zurückzuzahlen. Einige schaffen diesen Weg nicht. Was ist dann zu tun?
In diesen Fällen profitieren Schuldner bei einer Inflation
Schuldner mit einem fixen Kreditrahmen und festen Zinsen profitieren von einer Inflation, da sich der Wert ihrer Schulden durch die Geldentwertung verringert. Dies bedeutet, dass sie weniger Geld zurückzahlen müssen, was ihnen entweder mehr Geld zum Ausgleich ihrer anderen Schulden zur Verfügung stellt oder es ihnen ermöglicht, diese Schulden schneller abzubezahlen. In beiden Fällen kann dies die finanzielle Situation des Schuldners verbessern.
Was passiert mit privaten Schulden bei Inflation? In diesem Fall könnte man sogar davon profitieren. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Denn nicht selten finden sich im Kleingedruckten der Verträge Klauseln, die Kreditgeber in solchen Zeiten absichern. Sie sind dann berechtigt, geltende Verträge zu ändern und sogar die Zinsen an die Gegebenheiten anzupassen. In diesem Fall wirkt sich das Geschehen nicht nur für bestehende Schulden bei Inflation, sondern auch hinsichtlich fixer Vertragsrahmen zum Nachteil der Schuldner aus.
Fast 20 % mehr Insolvenzverfahren als 2021
Die Inflation in Deutschland war bis vor ein paar Jahren relativ niedrig. Das hat sich in den vergangenen Jahren geändert und stellt die Bürger Deutschlands vor große Herausforderungen – das zeigen Auswertungen des IFM Bonn und die dort referenzierte Insolvenzstatistik von destatis ganz deutlich.
Ist man nicht mehr dazu in der Lage, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten und gleichzeitig seine Schulden bei Inflation zu bezahlen, so führt der Weg in ein Insolvenzverfahren. Tatsächlich hat sich die Anzahl der eröffneten Insolvenzverfahren seit 2021 um 18 % erhöht.
Fazit: Auch bei steigender Inflation bleiben Zahlungsverpflichtungen bestehen
Schulden bleiben auch bei einer Inflation weiterhin bestehen. Es wird für die meisten Schuldner jedoch schwierig, die stetig steigenden Kosten zu tragen und trotzdem allen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Das spiegelt sich auch in der Anzahl der Insolvenzanträge wider. Obwohl der Staat immer mehr Programme ins Leben ruft, um die Bevölkerung zu entlasten, reicht dies bei Weitem nicht, um die Teuerungsrate auszugleichen. Schulden bleiben jedoch nach wie vor das Problem jedes einzelnen Schuldners. Ist man nicht mehr dazu in der Lage, diese finanzielle Bürde zu tragen, so führt der einzige Weg in ein Insolvenzverfahren.
Weiterführender Video-Beitrag
