Die Abkürzung Schufa steht für die Begriffsbezeichnung ‘Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung’. Sie agiert nicht als staatliche Behörde, sondern als private Holding. Zu den Eigentümern gehören Kreditbanken und Sparkassen. Als Auskunftei sammelt sie Informationen, welche die Kreditwürdigkeit der deutschen Bürger betreffen. Den meisten Verbrauchern ist aber nicht klar, welche Kriterien dabei berücksichtigt werden.
Deshalb möchte die Schufa mit mehr Transparenz an die Öffentlichkeit treten. Allerdings verrät sie selbst auf der neuen Internetseite nicht alle maßgeblichen Details, welche den Prozess der Bewertung betreffen. Die nachfolgenden Informationen wurden von Computerbild übernommen, bei dieser Veröffentlichung handelt es sich lediglich um eine Zusammenfassung.
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Die Relevanz einer guten Bewertung
Wer einen guten Score bei der Schufa hat, erhält viel leichter Bankkredite und Handyverträge. Dagegen stellen sich bei einer negativen Beurteilung im Bezug auf die Antragsstellung oft Probleme ein. Jedoch gab es bisher nur wenige Informationen, inwiefern die Auskunftei ihre Berechnungen durchführt, um festzustellen, ob die Konsumenten kreditwürdig sind. Aus diesem Grund hat die Schufa einen zweifelhaften Ruf als undurchsichtige Instanz, den sie aber verbessern möchte. Um das anvisierte Ziel zu verwirklichen, hat die Auskunftei eine Überarbeitung der eigenen Webseite vorgenommen. Dank einem neuen Design und kundenorientierten Inhalten ist ein entscheidender Schritt zu mehr Transparenz und Kundenfreundlichkeit erfolgt.
So ermittelt die Schufa den Score
In den letzten Jahren ist die Arbeitsweise der Auskunftei kritisch betrachtet worden, da sie extrem große Mengen an Daten und Informationen ansammelt. Dabei ist nicht wirklich ersichtlich, in welcher Weise diese anschließend verwendet werden. Basierend auf einem Entschluss des Bundesgerichtshofes aus dem Jahr 2014 steht die Auskunftei nicht in der Pflicht, ihre genaue Vorgehensweise darzulegen. Trotzdem versucht die Schufa transparenter zu agieren, um den Forderungen der breiten Masse zu entsprechen. So publiziert sie auf ihrer Internetpräsenz die folgenden Kategorien, welche bei der Berechnung des Scores ihre Berücksichtigung finden:
- Bank- und Girokonten
- Bürgschaften und Kredite
- Kreditkarten
- Leasingverträge
- Ratenzahlungsgeschäfte
- Versandhandelskonten
- Zahlungsausfälle
Dagegen sammelt die Schufa keine Daten zum Familienstand, Gehalt, Nationalität und Vermögen, ebenso wenig wie Informationen aus den sozialen Netzwerken und zur Religionszugehörigkeit. Darum haben diese Aspekte keinen Einfluss auf den Score.
Negative Auswirkungen auf die Bewertung
Außerdem veröffentlicht die Schufa hinweisende Angaben, welche Faktoren einen Beitrag zu einem schlechten Score leisten. Dabei handelt es sich um recht komplexe Sachverhalte, sodass nur wenige Konsumenten exakt darüber Bescheid wissen:
- Offenes Insolvenzverfahren
- Erteilte Befreiung einer Restschuld
- Saldo nach gerichtlicher Entscheidung
- Saldo nach Gesamtfälligstellung
Des Weiteren spielen eine eidesstattliche Versicherung sowie ein vorliegender Haftbefehl zur Erzwingung einer eidesstattlichen Versicherung eine wichtige Rolle, welche ein dem Gericht vorzulegendes Vermögensverzeichnis betreffen. Jedoch verrät die Auskunftei immer noch nicht, wie sie den Score konkret berechnet. Als Begründung führt die Schufa an, dass dieser Prozess geheim sein muss, damit die Bewertung weiterhin signifikant bleibt. Wenn das vorliegende Berechnungsmodell komplett offen liegt, könnten die Verbraucher den Score manipulieren und er würde seinen Status verlieren.
Jedoch kennt der Hessische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit (HBDI) die präzise Formel zur Berechnung des Scores. Ergänzend dazu besteht eine Angabe der Schufa, dass ihre Methoden einer Kontrolle von unabhängigen Fachinstituten unterliegen. Inwieweit sich diese Behauptung nachweisen lässt, ist aber de facto nicht klar, da es keine weiterführenden Informationen gibt.
Auskunft der Schufa kostenlos erhalten
Um stets auf dem neuesten Stand zu sein, sollten Sie eine periodische Überprüfung des eigenen Scores vornehmen. Wenn damit etwas nicht stimmt, ist ausreichend Zeit vorhanden, um die Diskrepanzen mit der Auskunftei zu klären. Zuerst wirkt es so, all wären alle Auskünfte bei der Schufa mit Kosten verbunden. Im Angebot gibt es diverse Preismodelle und Abonnements, welche bis zu 30 Euro kosten können. Jedoch haben Verbraucher einmal pro Jahr einen geltenden Anspruch auf eine kostenfreie SCHUFA-Auskunft.
Für das Beantragen ist ein Besuch der Internetpräsenz: meineschufa.de notwendig. Ganz unten auf der Webseite gibt es die Funktion ‘Datenkopie nach Art. 15 DS-GVO’, dort auf ‘Datenkopie bestellen’ klicken und das Beantragen initiieren. Dafür müssen Sie die obligatorischen Felder mit Ihren persönlichen Daten ausfüllen. Nach einigen Tage erhalten Sie von der Schufa den aktuellen Score auf dem Postweg.